Wertschöpfung steigern, Prozesse automatisieren
Prozesse zu automatisieren wird auch in der Schüttgut– und Recyclingbranche im wesentlichen durch drei Faktoren getriggert: Kostenoptimierung, Fachkräftemangel und ständige technologische Innovationen. Wer auf der Höhe der Zeit bleiben will, darf Automatisierung nicht vernachlässigen.
Sind in der Schüttgutindustrie die Themen Wiegen, Mischen und Dosieren sowie Lagerhaltung schon weitgehend automatisiert und Stand der Technik, geht es jetzt verstärkt darum, Maschinen, Anlagen und Warenwirtschaft miteinander zu vernetzen. Dabei kann übergeordnete Leitsystemtechnik Engpässe erkennen und beheben sowie durch vorausschauende Planung und Wartung Maschinen und Anlagen optimal einsetzen.
Vorausschauende Produktionsplanung vor Auftragseingang
„Künftig werden die administrativen und die prozessorientierten Systeme zusammenwachsen und in Echtzeit kommunizieren müssen“, prognostiziert Werner Schneider vom international gefragten Projektpartner für Automatisierungslösungen ESA im österreichischen Wolfern. „Vor allem der Mangel an geeigneten Arbeitskräften wird die Automatisierung und Anlagenoptimierung vorantreiben“, ist Schneider überzeugt. Dabei sei die Branche mit Industrie 4.0 schon auf einem guten Stand. Schnittstellen sind etabliert und die Maschinen tauschen bereits Daten aus. Was kommen wird, ist ein Schritt in Richtung Künstlicher Intelligenz mit Analysetools und vorausschauender Produktionsplanung. „Ohne dass Aufträge erteilt sind, wird das System aus der Analyse der Vergangenheit und kommender saisonaler Ereignisse, wie der Sommer-Grillzeit oder der Weihnachtszeit den Produktionsplan mit dem dazugehörenden Warenbedarf erstellen.“
Wertschöpfung durch Veredelung des Recyclats
Beim Recycling kommt als Treiber der Automatisierung die Knappheit bei Rohstoffen hinzu. Das treibt die Recyclingquote in die Höhe. Die Königsdisziplin ist dabei die Identifizierung der Produkte im Abfall vor deren sortenreiner Trennung. „Hierbei helfen zum Beispiel bei Kunststoff Kameras und Nah-Infrarot-Technologie, manchmal auch Röntgentechnologie. So können Produktarten sicher erkannt und bis zu 60 Objekte pro Sekunde in Echtzeit separiert werden“, berichtet Ulrich Schulte, Geschäftsführer der Recycling Automation Systems. Als Systemintegrator kennt er die allermeisten Prozesse und kann unabhängig von Marktanbietern die besten und neuesten Lösungen empfehlen. Beim Metallrecycling ist die Identifizierung der unterschiedlichen Legierungsbestandteile durch den Einsatz von Lasertechnologie deutlich weiterentwickelt worden. Ausspielen können die Technologien ihre Vorteile allerdings nur, wenn sie in eine Prozessautomation eingebunden sind.
Ein erfreulicher Trend zeigt sich beim Recycling mit zusätzlicher Wertschöpfung durch Prozesse, die zum Beispiel Recyclingpapier wieder zu Rohstoffen veredeln. So wird Recyclingpapier durch Trockenzerfaserung zu Pulpersatz weiterverarbeitet, weil der Markt, der überwiegend in China liegt, nur noch Rohstoffqualität akzeptiert. „Da sind für die Recyclingunternehmen neue Formen der Wertschöpfung ein gutes Mittel, um sich weiterzuentwickeln und hervorzuheben“, betont Schulte. „Das verlangt von den Verantwortlichen Offenheit für neue Prozessschritte zur weiteren Veredelung, die gleich in die vorhandene Automation eingebunden werden.“
Fazit
Die Automatisierung von Prozessen in Schüttgut- und Recycling-Technik nimmt zu. Administration und Warenwirtschaft wachsen mit der Produktion zusammen und kommunizieren in Echtzeit. Im Recycling erhöhen Veredelungsschritte das Wertschöpfungspotenzial der Anbieter.
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