Willkommen beim Fachmesse-Duo für die Schüttgut-, Prozess- und Recycling-Industrie

18.–19. MÄRZ 2026
MESSE DORTMUND

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Neue Herausforderung für die Kunststoffindustrie

Mit der neuen Verpackungsverordnung will die EU die Umweltauswirkungen von Verpackungen weiter reduzieren. Dazu sieht die Verordnung eine Reihe von Maßnahmen vor. Dazu gehören etwa strengere Anforderungen an die Gestaltung und Herstellung von Verpackungen, eine Verbesserung von Sammlung und Recycling und die Einführung von Rezyklateinsatzquoten. Die gibt es bisher nur für Getränkeflaschen.

Mit der Einführung der Quoten, die je nach Art der Verpackung und des Materials unterschiedlich sind, sollen der Markt für Rezyklate gestärkt, die Nachfrage nach Primärrohstoffen gesenkt und die Umweltbelastung durch Abfälle reduziert werden.

Bei Kunststoffverpackungen muss bis 2025 der Rezyklatanteil mindestens 25 Prozent betragen. Bis 2030 soll der Anteil dann auf 30 Prozent steigen. Bei Papier- und Kartonverpackungen sind die Anforderungen deutlich höher. 2025 soll der Rezyklatanteil 60 Prozent betragen und bis 2030 auf 70 Prozent steigen. Bei Glasverpackungen sind 35 Prozent bis 2025 und 50 Prozent bis 2030 vorgesehen. Wichtig ist, dass diese Quoten verbindlich sind. Unternehmen, die sich nicht daran halten, müssen mit Sanktionen rechnen.

Diese Anforderungen haben in der Praxis erhebliche Auswirkungen. Denn die Unternehmen müssen ihre Produktionsprozesse anpassen und dabei auch sicherstellen, dass die Qualität der Rezyklate den Anforderungen entspricht. Dabei gibt es vor allem im Lebensmittelbereich Bedenken bezüglich der Sicherheit und Hygiene. Zudem muss eine ausreichende Versorgung mit hochwertigen Rezyklaten sichergestellt werden. Das kann mit deutlichen Kostensteigerungen für die Unternehmen verbunden sein – nicht nur weil Rezyklate heute oft noch teurer sind als Primärmaterial. Daher ist der Aufbau einer ausreichenden Recyclinginfrastruktur (beziehungsweise der Ausbau der bestehenden Infrastruktur) ebenso notwendig wie eine Verbesserung der Sammelsysteme.

Allerdings bieten die Rezyklateinsatzquoten natürlich auch Vorteile. So werden natürliche Ressourcen geschont und CO2-Emissionen reduziert. Denn beim Recycling von Kunststoffabfällen entstehen in der Regel deutlich weniger Emissionen als bei der Herstellung von Neuware. Wichtig ist auch, dass die verpflichtenden Quoten die Nachfrage nach Rezyklaten steigern werden. Damit wird ein stabiler Markt geschaffen. Zudem schafft es einen Anreiz für weitere Investitionen in die Recyclinginfrastruktur.

Es kommt letztlich auf die richtige Balance zwischen ökologischen Vorteilen und ökonomischen Herausforderungen an, um die langfristige Akzeptanz der Rezyklateinsatzquoten sicherzustellen. Vor allem kontinuierliche Verbesserungen in der Recyclingtechnologie können dazu beitragen, bestehende Hürden zu überwinden und den Weg für eine umfassende Anwendung von Rezyklaten zu ebnen.

Das Thema Rezklateinsatzquote wird auch auf der diesjährigen RECYCLING-TECHNIK Dortmund, Fachmesse für Recycling-Technologien, am 9. Und 10. Oktober thematisiert. Dabei wird vor allem diskutiert, ob und wie die einzelnen Branchen dieser Herausforderung gerecht werden können und ob eine branchenübergreifende Quote auch zum Ziel führen kann. „Kunststoffrecycling wird effektiver, der Verbrauch von Ressourcen wird reduziert und die CO2-Emissionen werden minimiert, wenn wir alle zusammen arbeiten – und nicht jeder Sektor nur auf sich schaut“, erklärt Dr. Dirk Textor, der das Forum moderiert. Neben der Diskussion werden auf der Messe auch Maschinen und Lösungen für das Kunststoffrecycling zu sehen sein.

Die Trendberichte der SOLIDS & RECYCLING-TECHNIK Dortmund werden von Fachjournalisten mit tiefen Branchenkenntnissen erstellt und stehen der Presse unter Angabe der Quelle zum freien Abdruck zur Verfügung.

Quelle: SOLIDS & RECYCLING-TECHNIK Dortmund

Autorin: Michael Brunn

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